Freitag, 14. Juli 2017, 10:08 - Robotrading Portfolio
Robotrading-Backtests (2 von 4) – Robotrading im Test
Liebe Leser,
als Backtesting bezeichnet man die Betrachtung einer Handelslogik auf Basis historischer Kursdaten, um zu prüfen, welche Ergebnisse in der Vergangenheit hätten erzielt werden können. In Teil 1 haben wir Ihnen die wichtigsten Kennziffern zur Analyse von Handelsstrategien erläutert. Jetzt wollen wir diese zur Bewertung unserer eigenen Handelsstrategie im Robotrading Portfolio (RTP) anwenden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffen, dass Sie neue Erkenntnisse und Anregungen gewinnen.
Ihr Silvio Grass
Teil 2: Bewertung des Robotrading Portfolios (RTP)
Dieser Artikel wendet die Kennzahlen, die wir Ihnen in Teil 1 vorgestellt haben, auf die Ergebnisse des RTP an. Hier sehen Sie das Factsheet auf Basis der Backtesting-Ergebnisse unseres RTP bis Ende 2016:
Unsere Auswertung basiert auf den Monatsergebnissen unseres Backtests bis Ende 2016. Heute wollen wir tiefer in die Analyse des RTP einsteigen und unserer eigenen Strategie „auf den Zahn fühlen“. Dazu zuerst ein Blick in die detaillierte Auswertung des RTP auf Tagesbasis bzw. Intraday-Basis.
Hinweis: Um eine korrekte Bewertung der Kennziffern vornehmen zu können, unterstellen wir bei der Auswertung der Trades der RTP-Strategie, dass zu jedem Zeitpunkt immer die gleiche Menge an Kapital zu Verfügung steht. Eine Wiederanlage der Gewinne, wie Sie jeder Investor vornehmen würde, lassen wir außen vor. Damit sind die Ergebnisse zwar deutlich schlechter als in der Realität, aber unser Augenmerk liegt jetzt auf einer kritischen Betrachtung unserer Handelsstrategie.
Ein Blick auf die Details vermittelt Ihnen ein genaueres Bild
Die erste Tabelle zeigt die wichtigsten Kennziffern zur Entwicklung unseres Trading-Kontos:
Der maximale Draw-Down auf Intraday-Basis zeigt uns, dass wir im Laufe des Backtests mit einem 10.000-EUR-Konto zwischenzeitlich einen theoretischen Buchverlust in Höhe von 2.172 EUR verzeichnet haben. Der Nettogewinn betrug hingegen Ende Dezember schöne 35.621 EUR, also das 16,4-fache des maximalen Draw-Downs! So ein Verhältnis wäre für jeden Investor ein hervorragendes Ergebnis.
Wie bereits in Teil 1 unserer Artikelserie beschrieben, gibt es aber noch weitere Kennzahlen, die wir uns genauer ansehen wollen.
Unsere Trefferquote liegt bei 76 %!
Die zweite Tabelle zeigt, dass dem Backtest insgesamt 23.233 Trades zugrundeliegen und dass diese relativ gleichmäßig auf Long- und Short-Trades verteilt sind. Das ist grundsätzlich positiv zu bewerten. Aber unser Interesse gilt vor allem dem prozentualen Anteil der Gewinntrades und dem Verhältnis zwischen durchschnittlichem Gewinnbetrag pro Gewinntrade und dem durchschnittlichen Verlustbetrag pro Verlusttrade.
Sie sehen, dass der Anteil der Gewinntrades bei 76 % liegt, aber auch, dass der durchschnittliche Verlusttrade doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt der Gewinntrades. Lassen Sie uns gemeinsam die Ergebnisse einfach mal überschlagen, um zu sehen, wie dieses Resultat einzuordnen ist.
Ein Anteil der Gewinntrades von 76 % bedeutet, im Durchschnitt stehen einem Verlusttrade in Höhe von 11,32 EUR rund 3 Gewinntrades in Höhe von 5,57 EUR gegenüber. Rechnen wir das zusammen, kommen wir auf 3 x 5,57 EUR plus 1 x 11,32 EUR gleich 5,40 EUR Gewinn (alle 4 Trades). Unser System ist also profitabel.
Die theoretische Wahrscheinlichkeit eines Draw-Downs von 50% liegt bei null!
Wir wollen aber auch wissen, mit welcher Wahrscheinlichkeit wir einen Draw-Down in Höhe von, zum Beispiel, 50 % ausschließen können. Dafür genügt Ihnen ein Blick auf die Matrix in unserem ersten Artikel. Dort sehen Sie, dass das RTP mit einer Trefferquote von 76 % und einem Verhältnis von 1:2 des durchschnittlichen Gewinnbetrages zum durchschnittlichen Verlustbetrag einen Wert von 0 % ausweist. Eine gute Nachricht: Die Gefahr, dass unsere Strategie einen Draw-Down von 50 % erreicht, liegt also auf Basis unserer Backtest-Daten laut der Risk-of-Ruin-Formel bei null.
Aber unsere Strategie hat eine Besonderheit: Sie baut Tradeserien auf. Das bedeutet: Liegt eine Position im Minus, kann es vorkommen, dass sie insgesamt viermal erhöht wird. Deshalb müssen wir bei der Analyse des RTP diese Tradeserien wie einzelne Trades betrachten:
Obwohl der durchschnittliche Verlustbetrag der Verlusttrade-Serien den durchschnittlichen Gewinnbetrag der Gewinntrade-Serien um ein Vielfaches übersteigt, gilt auch hier: Aufgrund des extrem hohen Anteils der Gewinntrade-Serien von über 98 %, liegt die Wahrscheinlichkeit eines 50-%- Draw-Downs unseres Backtests auf Basis der Risk-of-Ruin Formel statistisch bei null!
Wie hätten Sie als RTP-Investor in der ersten Jahreshälfte 2017 profitiert?
Wenn Sie sich die Backtesting-Ergebnisse anschauen, erkennen Sie, dass das neue Robotrading-Portfolio hervorragende Kennzahlen ausweist. Wie aber stellen sich die Ergebnisse im realen Handel dar? Unser 20.000-EUR-Referenz-Konto weist für die ersten 6 Monate in einem sehr schwierigen Marktumfeld eine Nettorendite von knapp 5 % bei einem maximalen Draw-Down in Höhe von 7,45 % aus.
Auch die Analyse der bis zum 30.06.2017 real durchgeführten Trades zeigt, dass wir uns im Rahmen der Backtest-Ergebnisse bewegen:
RTP schlägt langfristig den DAX®
Im ersten Artikel dieser Serie haben wir Ihnen kurz die Risikokennzahl VaR vorgestellt. Dabei steht die Abkürzung VaR für Value at Risk, was frei übersetzt „Wert im Risiko“ bedeutet. Anhand des VaR können wir das Risiko völlig unterschiedlicher Investments vergleichen.
Der tägliche VaR des RTP beträgt mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % maximal 3,40 %. Das bedeutet, mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % wird unser Robotrading Portfolio keinen Tagesverlust erleiden, der größer als – 3,40 % ist. Zum Vergleich: Der VaR des DAX® ist mit – 3,13 % fast genauso hoch.
Der entscheidende Unterschied ist die Rendite. Diese betrug beim DAX 12,09 %. Die Backtests des RTP weisen eine jährliche Rendite von 49,61 % aus. Mit anderen Worten: Im Vergleich zum DAX haben Sie mit unserem Robotrading Portfolio bei nahezu gleichem Risiko die Chance auf den vierfachen Ertrag!
Wie geht es weiter?
Unser Robotrading-Team hat bei der Entwicklung des RTP sehr hohen Aufwand betrieben, um Ihnen eine solide und hochprofitable Handelsstrategie zur Verfügung zu stellen. Die Testergebnisse sind hervorragend und haben sich bisher im realen Handel auch bestätigt.
Wir haben die wichtigsten Backtesting-Kennzahlen unserer Strategie analysiert und wollen uns im nächsten Schritt noch weitere statistische Risikokennzahlen ansehen.
wie geht es mit der Anmeldung weiter?
Kommentar von karl-h.husemann, 2018-03-21 17:54:20
Es ist mir zu viel Text
Kommentar von karl-h.husemann, 2018-03-21 17:52:55
zu viel Text, zu weitführend
Kommentar von karl-h.husemann, 2018-03-21 17:51:04
Die Anmeldung war etwas schwierig
Kommentar von karl-h.husemann, 2018-03-21 17:48:11
Sie schreiben: „Unser 20.000-EUR-Referenz-Konto weist für die ersten 6 Monate in einem sehr schwierigen Marktumfeld eine Nettorendite von knapp 5 %…“
Ist der Wert 5% PRO MONAT gemeint oder für die betrachtete 6-Monats-Periode kumuliert?
mfG
max.PM
Kommentar von max.PM, 2017-12-23 11:47:10
Sieht ja Super aus
Kommentar von tina1927, 2017-09-11 17:01:32