Donnerstag, 21. November 2013, 10:09 - Forex Basiswissen
Einfache und funktionierende Trendfolge-Handelsstrategie für die Forex und den Anfänger
Ich werde oft gebeten, eine funktionierende Handelsstrategie für die Forex in wenigen Worten zu erklären. Diese sollte speziell für Anfänger relativ einfach zu verstehen und umzusetzen sein. Das ist in der Tat nicht so einfach, wenn man sich schon sehr lange mit einem Thema beschäftigt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass viele Experten nur schwer zu verstehen sind und der Anfänger mit ihren Ausführungen nur wenig anfangen kann. Ich hoffe, dass es bei mir noch nicht so weit ist. Falls doch, machen Sie mich in den Kommentaren gerne darauf aufmerksam, auch ich kann mich natürlich immer verbessern.
Einfache Forex-Trendfolge Handelsstrategie
Bereits mehrfach habe ich den Begriff KISS in meinen Texten benutzt. Dieser sagt aus, dass man eine Sache möglichst einfach halten soll, damit sie im Endeffekt funktioniert. Durch größere Komplexität lässt sich in den wenigsten Fällen ein besseres Ergebnis erzielen. Übrigens bedeutet KISS – Keep it simply simple. So komme ich also zu dieser Handelsstrategie, die nach dem Prinzip der Trendfolge arbeitet. Sie erkennen einen Trend und springen auf den Zug auf in der Hoffnung, dass dieser noch lange weiterfährt. Es gibt jedoch einige Punkte zu beachten, auf die ich jetzt eingehen möchte.
So erkennen Sie den Trend
Die Strategie funktioniert auf allen Devisenpaaren, die zu Trends neigen. Dazu zählen zum Beispiel der EURUSD, AUDUSD, AUDJPY oder auch der USDJPY. Sie können aber so gut wie jedes Devisenpaar mit ihr traden, wenn Sie auf eine Zeiteinheit gehen, in der es längere Trendphasen gibt. Ich bitte aber zu bedenken, dass diese Einstellungen hier wirklich nur für den EURUSD auf einem 1-Stunden-Chart gedacht sind. Und auch hier gibt es durchaus Problemzonen, beispielsweise, wenn sich eine Währung längerfristig in einer Seitwärtsphase befindet. Dann kommen Sie als Trader ins Spiel, indem Sie selbst filtern und einfach keinen Trade eingehen, obwohl eigentlich die Regeln einen Trade andeuten. Das ist der Unterschied zum völligen automatischen Trading mit Expert Advisors, denn diese Art des manuellen Handels ist nicht 100 % systematisch.
Chart-Setup
Sie benötigen also einen EURUSD-Chart, den Sie auf 1 H stellen. Dazu kommen zwei Moving Averages: einer mit der Periode 12 und einer mit der Periode 24. Das bedeutet im Detail, dass der eine Moving Average-Durchschnitt aus den letzten zwölf Kerzen und der andere aus den letzten 24 Kerzen des Charts berechnet wird. Stellen Sie den ersten Durchschnitt in grün und den anderen in rot dar.
Vorgehensweise zum Trade
Übrigens finden Sie meine Anleitungsvideos für den Metatrader 4 natürlich auch auf robotrading.de. Diese zeigen Ihnen, wie Sie diese Strategie auch in Ihrem Metatrader implementieren. Zunächst geht es also darum, den Trend zu identifizieren. Im Chart habe ich Ihnen diesen bereits eingezeichnet. Befindet sich die rote Linie über der hellen, dann haben wir einen Aufwärtstrend. Befindet sie sich unter der hellen, dann spricht man von einem Abwärtstrend. Wir handeln nur in die Richtung des Trends. Sobald Sie den Trend identifiziert haben, sollten Sie einsteigen. Der Einstiegszeitpunkt ist dabei sehr wichtig. Sie steigen ein, wenn der Preis etwas zurückkommt, d.h. in unserem Fall dort, wo die roten Kreise sind. Sie sehen hier, dass der Trend nach unten zeigt. Jetzt warten Sie, bis der Preis wieder zurück zur roten Linie kommt und steigen dort ein. In diesem Fall würden Sie also den Euro verkaufen.
Risikobegrenzung und Positionsgröße
Zur Risikobegrenzung nutzen wir natürlich einen Stopp Loss. Diesen setzen wir pauschal bei 50 Pips. Den Stopp Loss kann man auch auf andere Weise bestimmen. Sie könnten ihn zum Beispiel hinter die weiße Linie legen und damit sichergehen, dass es meist wirklich zu einer Trendwende kommt, wenn Sie ausgestoppt werden. Eine weitere Art den Stopp Loss zu setzen, wäre, wenn sich die beiden Linien kreuzen. Dann steigen Sie aus dem Trade aus.
Bitte nutzen Sie bei dieser Art von Trading immer nur 1–3 % Ihres Handelskapitals. Ich habe Ihnen dazu einen Forex Risiko-Kalkulator . Die 1–3 %, die Sie riskieren, beziehen sich immer auf Ihren Stopp Loss. D.h., wenn der Stopp Loss ausgelöst wird, dürfen Sie nicht mehr als 1–3 % Ihres Depots verloren haben.
Gewinnmitnahme
Die Risikobegrenzung ist ein sehr wichtiger Punkt, allerdings ist die Gewinnmitnahme bzw. der Punkt an dem man aus einem Trade aussteigt noch viel wichtiger. In unserer Strategie bleiben wir so lange im Trade, bis sich beide Linien wieder kreuzen. Ich empfehle Ihnen, Ihren Stopp Loss auf +/- 0 nachzuziehen, sobald Sie zum Beispiel mit 50 Pips im Plus sind. So erhalten Sie einen Free Trade, bei dem Sie kein Risiko eingehen. Zudem können Sie Ihre Position auch ausbauen. Wenn im Laufe des Trends der Preis immer wieder Ihre Auslöserlinie berührt, können Sie neu einsteigen. Damit vergrößern Sie ihre Positionen und reiten den Trend länger, so dass Sie mehr gewinnen.
Einfache Strategie, aber schwer zu meistern
Die Handelsstrategie klingt sehr einfach und lässt sich sehr leicht in den Metatrader einbinden. Aber wie viele Sachen im Leben ist sie zwar schnell erklärt, aber nur schwer zu meistern. Sie werden sehen, dass es sehr viele Punkte im Chart gibt, bei denen Sie mehrmals hintereinander ausgestoppt werden würden. Sie müssen später genug Geld reinholen, um diese Verluste auszugleichen. Solche Seitwärtsbewegungen sind bei allen Trend-Handelsstrategien mit Vorsicht zu behandeln. Handeln Sie zum Beispiel nicht, wenn beide Linien nah beieinander liegen, bzw. waagerecht verharren.
Da ich von vielen Lesern nach solchen Strategien gefragt wurde, würde mich ihr Feedback dazu sehr interessieren. Ich freue mich drauf.
Hi,
also ich nutze keine manuellen Strategien, mir wäre lieber das in einem EA zu testen 😉 Die Möglichkeiten sind aber vielfältig und deine Vorschläge kannst du in einem visuellem Test prüfen. Sorry dass ich Dir da keine passende Antwort geben kann aber so aus dem Stegreif gibts die nicht. Jeder Indikator hat seine Stärken und Schwächen.
VG Marius Müller
Kommentar von Marius Müller, 2013-12-04 15:11:27
Hi,
Marius welchen Indikator könnten Sie in dieser Strategie ggf zum Filtern empfehlen? ADX zur stärkebestimmung oder eher z.b stochastik weg überkauften/überverkauften Bereichen? MfG Tommy
Kommentar von thomashoenig, 2013-12-01 15:36:02
Hallo,
es ist immer der Standard der im MT4 ohne etwas zu verändern ausgegeben wird, ansonsten erwähne ich es immer, wenn ich etwas Anderes genutzt habe.
Im Standard wird immer der Simple MA genutzt. Sicherlich kann man durch anpassen des MA noch bessere Ergebnisse erzielen aber ich glaube das Problem und die Lösung sind einfach das richtige Paar und die News Lage. Im moment würde ich damit USDYEN, AUDUSD oder AUDJPY usw nutzen, also Paare wo es grade einen Abwertungs oder Aufwertungstrend gibt. Das sind die stabilsten Trends.
VG Marius Müller
Kommentar von Marius Müller, 2013-11-27 10:23:18
Hallo,
zu den beiden MA oben: Sind das EMA und/oder SMA?
Gruß
Oli
Kommentar von algooli, 2013-11-26 20:34:12
Hallo Tommy,
schau doch mal nach folgenden Indikatoren und probier diese mal aus, ob die was für dich sind:
IXBONE – Trendcatcher v1.12
2MA CrossoverWithPrice
MA_Crossover_Alert_fix
Das schöne ist, die sind auch mit E-Mail Alarm, so daß man sich bequem auf dem Smartphone informieren lassen kann.
Ich habe die selbst schon ausprobiert und sie funktionieren einwandfrei.
Gruß
Oli
Kommentar von algooli, 2013-11-26 20:29:42
Hallo,
ja das sehe ich auch so, deshalb nutzen wir normalerweise auch Expert Advisor. Trozdem stelle ich manchmal auch manuelle Strategien vor, weil diese immer Grundlage eines EA sin.
Das was Sie möchten kann man programmieren, ich schaue mal ob ich so etwas bereits finde. Ansonsten können SIe in den diversen leider meist englischsprachigen Foren schauen, dort finden sich viele
Indikatoren, die auch einen Alarm anbieten. Vielleicht findet sich aber auch jemand hier, der Lust hat so etwas zu programmieren?
VG Marius Müller
Kommentar von Marius Müller, 2013-11-23 12:58:45
Hi,
finde ich einen sehr guten Ansatz. Ähnliches hatte ich in der Vergangenheit auch probiert gehabt, das Ganze einigermaßen erfolgreich. Was ich hier als „Problem“ sehe ist die Zeitkomponente. DAs ist auch der Grund, warum ich meinen damaligen Ansatz nicht länger verfolgt habe. Ist man Berufstätig, ist es schwierig den Chart ständig im Auge zu behalten. Daher folgende Frage: Gibt es eine Möglichkeit, dass man in folgenden Konstellationen ein Signal oder eine E-Mailnachricht bekommen kann:
1.Die gleitenden Durchschnitte schneiden sich
2. Der Preis berührt im Auf- bzw. Abwärtstrend den jeweiligen Durchschnitt.
Ich weiss man kann in den Indikatoren so etwas einbauen, aber ich habe davon leider null Ahnung. Somit hätte man ein gutes halbautomatisches System und kann dann den Einstieg prüfen, wenn eine Benachrichtigung nach Nr.1 und Nr. 2 kommt. hat den riesen Vorteil der Zeitersparniss, dass man nicht ständig den Chart verfolgen muss.
Könnte jemand so etwas programmieren/einbauen?
Freue mich auf Antworten.
Grüße Tommy
Kommentar von thomashoenig, 2013-11-22 12:56:48