Sonntag, 11. Dezember 2022, 14:18 - Know-how für Trader
Welche Trends an den Märkten müssen Sie kennen?
Der Markttrend im Handel lässt sich als jene Richtung definieren, in die sich der Markt innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls nachhaltig bewegt. Dabei verläuft die zu beobachtende Bewegung nie in einer geraden Linie. Vielmehr neigen die Preise dazu, entsprechend nach oben oder unten zu schwanken und so eine Art Welle zu bilden. Letztendlich bestimmen all diese Schwankungen zusammen jedoch den globalen Trend.
Die Marktanalyse
Die Analyse der Markttrends ist für den Handel unerlässlich, da sie uns wertvolle Informationen zur Vorhersage der Finanzmärkte liefert und uns so bei der Entscheidung hilft, wann und wie wir Positionen eingehen sollten. Hierfür steht uns die technische Analyse mit all ihren grafischen Werkzeugen zur Verfügung, um Muster ausfindig zu machen – dazu mehr im Beitrag „Die Tipps und Tricks zum Erkennen von Markttrends“.
Um Trends am Aktienmarkt zu erkennen, ist es gleichermaßen wichtig, dass Sie Ihren Handelsstil und den Zeitrahmen festlegen, in dem Sie handeln wollen. Wenn Sie beispielsweise mit einem bestimmten Instrument Scalping üben und Ihre Trades dementsprechend lediglich fünf Minuten lang sind, wird der Trend des Charts, auf den Sie blicken, anders aussehen, als wenn Sie langfristigen Handel betreiben und Wochen- oder Monatscharts studieren.
Arten von Trends – Bullenmarkt vs. Bärenmarkt vs. Seitwärtsbewegung
Vor der Erstellung einer Finanzmarktprognose, ist es jedoch essenziell, die unterschiedlichen Arten von Trends zu kennen. Im Allgemeinen können Trends je nach ihrer Richtung in drei übergeordnete Gruppen unterteilt werden: Aufwärtstrend (Bullenmarkt), Abwärtstrend (Bärenmarkt) und Seitwärtstrend (Seitwärtsbewegung) oder kein Trend. Schauen wir uns diese nun im Einzelnen mal etwas genauer an, um ein Verständnis davon zu bekommen, was die Trends voneinander unterscheidet.
Bullenmarkt – der Aufwärtstrend
Der Aufwärtstrend, auch Hausse-Trend genannt, bezeichnet eine anhaltende und nach oben ausgerichtete Bewegung der Preise innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Diese Art des Trends ist auch unter dem Anglizismus „Bullenmarkt“ bekannt und zeichnet sich durch ein Gefühl des Optimismus sowie der Zuversicht aus. Der Stier, oder Bulle, symbolisiert dabei Vitalität und Stärke.
Da der Nachfragedruck den des Angebots übersteigt, spiegelt diese Art von Trend einen Preisanstieg wider. Ein Aufwärtstrend beginnt in der Regel nach einer Marktphase der Unentschlossenheit, des Zweifels sowie einer nach oben ausgerichteten Verkettung von Tiefst- und Höchstständen. Gemäß der Dow-Theorie setzt sich der Bullenmarkt aus drei Phasen zusammen:
Kumulation
Während dieser Phase weisen Anleger eine gemäßigte Haltung auf. Diese kennzeichnet sich durch eine gewisse Vorsicht sowie Unsicherheit in Kombination mit wenig Volumen auf dem Markt, sodass Verkäufe stattfinden.
Beteiligung
Nach und nach kehrte das Vertrauen in den Markt zurück, die Anleger suchen wieder nach Profitabilität. In der Folge nimmt das Volumen zu und auch die Preise beginnen zu steigen.
Verteilung
Die Hausse kommt allmählich zum Stillstand. Der Großanleger und erfahrene Händler glauben, es sei an der Zeit, um aus dem Markt auszusteigen und zu verkaufen. Währenddessen kaufen weniger erfahrene Anleger weiterhin, weil sie davon überzeugt sind, dass sie damit schnell und einfach Renditen erzielen werden.
Bärenmarkt – der Abwärtstrend
Der Abwärtstrend, welcher gelegentlich auch als Baisse-Trend bezeichnet wird, bezieht sich auf jenes Marktverhalten, wenn der Kurs stetig zu sinken beginnt. Auf dem Markt macht sich Pessimismus breit, verbunden mit der Angst, Geld zu verlieren. In der Folge fangen Anleger an, den Markt zu verlassen. Letztendlich überwiegt der Verkaufsdruck den Kaufdruck und die Höchst- sowie Tiefststände nehmen ab. Wie auch der Aufwärtstrend beinhaltet der Bärenmarkt drei Phasen:
Verteilung
Der Preis erreicht sein absolutes Maximum und wenn die ersten Verkaufsaufträge erscheinen, beginnt der Kurs von diesem Höchststand aus zu fallen.
Beteiligung
Der Fall der Kurse nimmt an Fahrt auf, da die Verkäufer (auch Bären genannt) den Markt übernehmen. Pessimismus macht sich breit und die Anleger versuchen, möglichst schnell aus dem Markt auszusteigen.
Panik
Die Angst veranlasst Händler, ihre Vermögenswerte zu jedem beliebigen Preis abzustoßen.
Seitwärtstrend oder Markt ohne Trend
Von einem Seitwärtstrend ist die Rede, wenn sich der Markt nicht zwischen einem Aufwärtstrend und einem Abwärtstrend entscheiden kann. Der Preis des Vermögenswertes oszilliert in einer engen Spanne zwischen Unterstützungen und Widerständen, ohne dass es über einen bestimmten Zeitraum zu großen Schwankungen kommt.
Logischerweise werden während eines Seitwärtsmarktes in der Regel keine großen Renditen erzielt – der Kurs weist immerhin kaum Bewegung auf. Handelt es sich allerdings um einen langfristigen Trend, lassen sich dennoch Auf- und Abwärtsbewegungen feststellen, die bescheidene Chancen bieten. Da die entsprechende Spanne, innerhalb der diese Bewegungen erkennbar sind, extrem klein ist, kommt das bei Anlegern jedoch meist nicht gut an. Was bleibt sind die Aktiendividenden, von denen Sie auch bei dieser Art von Börsentrend profitieren können.
Weitere Arten von Markttrends
Markttrends können auch nach ihrer Dauer klassifiziert werden. Auch hier sprechen wir von drei Arten von Trends:
- Haupttrends oder langfristige Trends
Die Dow-Theorie besagt, dass Trends dieser Art mehr als ein Jahr andauern sollten, um also solche eingestuft zu werden. - Zwischenzeitliche oder mittelfristige Trends
Die Dauer dieser Trends beträgt etwa drei Monate. - Unmittelbare oder kurzfristige Trends
Trends dieser Art halten für weniger als drei Wochen an.
Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass jeder Trend stets Teil eines größeren Trends ist, welcher wiederum aus anderen kleinen kurzfristigen Trends bestehen wird. Wenn Sie tiefer in diesen oder den Forex-Handel einsteigen möchten, können Sie sich für einen kostenlosen Zero to Hero Trading-Kurs anmelden, um online direkt von Marktexperten zu lernen!